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Rede der Kirmesbeerdigung am 13. Mai 2002 von Kirmespfarrer Alexander
Stock
1. Begrüßung
Liebe verrammelte, vergammelte, stinkende, schmierige, Kirmesgemeinde und geldgierige geiernde Anwesende !
2. Einleitung
Wie im jedem Jahr, so haben wir uns auch heute wieder, trotz großer Schmerzen in der Leber sowie im Darmbereich, hier an diesem
verfluchten und beschissenen Ort zusammengefunden.
Meine Amtsbrüder konnten sich wie jedes Jahr wegen starker Alkoholexzesse nicht bereit erklären, dieses schwere und nicht mit Geld
aufzuwiegende Aufgabe, zu übernehmen. Trotz Androhung von massiven Alkoholentzuges. Darum steh ich hier, mit versoffenen Augen und
muß diese schwere und leidvolle Trauerfeier abhalten.
Lasset mich nun, einige Zeilen aus Ihrem Leben vorlesen.
3. Hauptpredigt
Letzten Donnerstag erwachte unsere Kirmes zu neuem Leben, ob wohl ich da meine starken Zweifel hatte, denn am Mittwoch stand immer
noch kein Festzelt.
Meine Bauchspeicheldrüse krümmte sich schon vor Schmerz.
Doch dem starken Einsatz, der ehemaligen Festwirtin Ulla R. haben wir es zu verdanken, das die Arbeiten am Zelt noch rechtzeitig zum
Abschluß gebracht wurden. So konnte doch ein gewisser Herr Lackenegger seine beschissene CD am Donnerstag zum Discoabend auflegen.
Einige Jungväter hatten am Donnerstagmorgen schon einige Trainingsrunden für Ihre Leber abgehalten und konnten dadurch mit anderen
Kampftrinkern noch gut mithalten.
Am Freitagabend trat der Hüppeverein wieder in Aktion. Durch den Auftritt von den etwas leicht bekleideten jungen und unschuldig
wirkenden Mädchen, konnten auch die letzen alten notgeilen sabbernden Männer zum neuen Leben erweckt werden.
Am Samstagmorgen fanden sich wieder einige Kampftrinker zusammen, die eigentliche in Ruhe Ihr Dauersaufen an gesunder Waldesluft
fortführen wollten, doch hier nahm das Grauen seinen Anfang, aber das zu kommen wir gleich.
Es fing eigentlich alles wie gewohnt an. Diesmal wurde auch nicht der Kaffe vergessen. (Was ich mich eigentlich frage, was die da mit Kaffe
wollen, das ist eine Kirmes und kein Kaffeekränzchen.)
Nun passierte der größte Sündenfall in der 850 Jährigen Geschichte der Kirmes.
Nicht genug das ein verheirater Mann mit zum Maibäume schlagen gekommen ist. Nein auch noch drei verheiratete Frauen und eine von
denn dreien als noch nicht mal hier ansässig zu bezeichnet ist. Somit fiel eine letzte Bastion der Männerwelt. Aus Schande darüber öffnete
der Himmel seine Pforten und schüttete sämtliche Tränen der verstorben Kirmesburschen und Kampftrinker über unseren Köpfen aus.
Der Schock darüber, mußte wohl bei dem Kirmesburschen noch die restlichen, von Alkohol nicht zerstörten Gehirnzellen, vollkommen
überlastet haben. Nun vergaßen Sie im Wald auch noch einige unerschrockene Trinker, die sich schon in den letzten Jahren um das
Kirmeswohl verdient gemacht haben.
Aus dieser Schmach heraus, versuchte der Fahnenträger Martin O., meinen ehemaligen Amtsbruder Benno Z. unter den Tisch zu trinken.
Aber wie sich heraus stellte, säuft Benno Z. doch in einer andere Liga bzw. hat seine Leber einige mehr Erfahrung in solchen Sachen. Somit
war der Samstag für unseren jungen Fahnenträger gehalten. Um nicht so schwer beladen mit angetrunken und angefressen Kostbarkeiten
nach Hause zukommen, entlud er sich auf einer Wiese in der Nähe des Wildparkes.
Noch eine kleine Anmerkung zum Sonntag. Hier haute sich ein älteres Ehepaar das Bier soll schnell in den Kopf, das man die Wucht des
Aufpralles nicht abfangen konnte und somit von der Kirmesbank fiel.
Doch bevor wir die Kirmes ins Loch werfen, wollen wir noch mal beten.
4. Gebet
Säufer unser, der Du trinkst an der Theke
Geheiligt werde dein Bierglas
Dein Bierfurz komme
Deine Bierfahne wehe
Wie im Bierzelt so auch hier
Unser Täglich Sprit gib uns heute
Und vergib und unseren Vollsuff
Wie auch wir vergeben unser Leber
Und führe uns nicht in Versuchung eine Selters zu trinken
Sondern erlöse uns von dem Kater
Denn dein ist Suff und der Alkohol in Ewigkeit
Prost...
Nach dieser beschissenen Handlung, wollen wir den Choral singen:
Heute blau, morgen blau, übermorgen wieder.
5. Kapelle
6. Wochenspruch
Die Liebe und der Suff reibt die Menschen uff.
Tanzen und besoffen ist kleinen Mannes Kotelett.
7. Amtliche Bekanntmachung
Die Kollekte dieser Trauerfeier ist im diesen Jahr für den Verein „Das beim Eier klauen ums Leben gekommen Huhnes“, dessen Vorsitzende
ich bin und der kurz vor der Trauerfeier von mir ins Leben gerufen wurde.
8. Schlußwort
Nur Gott und die Leber wissen, wieviel wir heute Abend noch vertragen, wo doch alles umsonst ist.
Amen.....