© Salatkirmes Germerode 2024
Rede der Kirmesbeerdigung am 02. Juni 2014 von Kirmespfarrer Olaf Stock
Meine Lieben Schäflein,
alte Brennhörner, Suffziegen und neugierig gaffende Anwesende!
Schön das trotz der Anstrengungen der letzten Tage, es so viele Frühschoppenvernichter, Maibaumpflücker und Freibiergesichter geschafft
haben, Ihren von Alkohol, Nikotin, Koffein, Viagra und Fressen von der „räudigen Würstchenbude“ gezeichneten Körper hier her an diese
Ruhestätte unserer so geliebten Salatkirmes 2014 geschleppt haben.
Mir wurde mal wieder dieses schwere Amt übertragen, der Kirmes einen würdigen Abschied zu bereiten.
Schließt nun eure aufgequollen Augen, faltet euer Nikotin vergilbten Hände, (falls das überhaupt noch möglich ist) und hört wie das
exzessive Treiben der letzten 5 Tage verlief:
Begonnen hatte alles schon vor einen Jahr als die neuen Kirmesburschen Tobias Z. und Sören V. aus W. gewählt wurden. Wobei ich noch
etwas erwähnen möchte, das vor Wahl natürlich der Nachweis auf eine Germeröder Herkunft des Kirmesburschen Sören V. aus W. intensivst
und ausführlich recherchiert und überprüft wurde. Sein Stammbaum konnte bis ins 11. Jahrhundert (oder so) in Germerode nachgewiesen
werden. Einige Quellen sagten sogar, dass seine Urahnen diese schöne Kirmes mit gegründet haben. Dies muss aber nochmals geprüft
werden.
Am Vattertag (oder auch Himmelfahrt genannt) begann nun das Treiben unserer Kirmes.
Die Jugend der Welt versammelt sich im Festzelt, um mit den DJ-Kurus aus der Mausfalle zu feiern. Auch einige ältere feierwütige wollten an
diesem Treiben teilhaben und damit konnte der Altersdurchschnitt auf ca. 21 Jahre angehoben werden. Als die DJ’s auch den älteren
Teilnehmern etwas für die Ohren bieten wollten und Helene Fischer aufgelegt wurde, nahmen die Burschen diese Gelegenheit war und
übten nochmals das Tanzen. Doch das tanzen mit dem erfahrenen Kirmesmädchen Susanne Sch. war einem Burschen wohl zu viel, Zitat
„Die ist mir zu Wild“. Unser altes Brennhorn und Altkirmesbursche Stefan „Hansi“ H. musste mit etwas Koordinations- und Sprachproblemen
vom Altburschen Nils Z. nach Hause geführt werden, da er wohl etwas zu viel des guten AKE intus hatte. Das Geburtstagskind an diesem Tag
Tobias Z. konnte dann um 0.00 Uhr ein neues Geburtstagkind begrüßen. Die Freude beim gratulieren war so groß, dass er von dem
Mädchen gar nicht mehr loskam…ich sag nur: “Gib mir deinen Saft ich gib dir meinen“. Am frühen morgen war dann auch das Spektakel
beendet und alle mussten den Heimweg antreten.
Am Freitag konnten wir alle die Grundlage für ein exzessives Saufen, mit Kartoffelpuffern von Carsten H. und bei „Siggis“ Würstchenbude
schaffen. Als die Magenwände einigermaßen verdichten waren, hatte erneut der Wettbewerb des schlechttesten Tänzers begonnen, wobei
sich der Fahnenträger Rene D. erfolgreich vor diesen Wettbewerb drücken konnte, er war gar nicht anwesend! Danach hatte die Hüppe-
Truppe des SC Eintracht wieder ihren Auftritt und konnte die Massen zum Aufstehen und Applaudieren bewegen. Als special act traten die
„Germeröder-Strampler“ auf. Sie sorgten bei einigen Kindern doch für Verwirrung „Männer in Strumpfhosen“ waren die etwa… Schwul???
Doch nicht nur diese sorgten für Verwirrung, sondern auch die zu lange Anzugshose des Kirmesburschen Tobias Z., vielleicht hätte er
jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt…. www.gelbeseiten.de.
Die Gelstertaler meinten wohl auch, dass das überwiegende Publikum etwas schwerhörig sein musste, und wollte das bei den Hörgeräten
die Batterien geschont werden konnten. Bei der Lautstärke wurden auch der letzte Ohrenschmalz aus dem Köppen geblasen. Eine kleine
Truppe wollte doch morgens etwas hochwertigeres Essen genießen, und sucht das Feinschmecker-Restaurant „MCes“ auf. Allen voran Nils
„ich fahre immer“ Z.
Nach ziemlich kurzem Schlaf ging es zum Maibäume pflücken in den Wald. Auch hier konnte sich der Fahnenträger Rene D. erfolgreich
ausklinken! Die meisten Vollsaufgeräte waren ziemlich pünktlich zum Treffpunkt erschienen. Die Maibaumkämpfer hatten teilweise nicht
den richtigen Elan und mussten das ein oder andere Mal zur Arbeit angetrieben werden. Selbst die erfahren Maibaumpflücker mussten mit
ran. Das mit dem Zahlen ist auch so eine Sache?! Erstmal musste geklärt werden wie viele Maibüschchen benötigt werden, und dann wie
viele auf den Wagen sind?!? Wie sich später herausstellen sollte, waren es doch zu wenige, deshalb wurde noch eine schnelle Eingreiftruppe
in den Wald geschickt. Die Burschen waren nach den Anstrengungen des Morgens wohl zu aufgeregt und bekamen die Hemden nicht zu
geknöpft, aber wie gut das es Muttis gibt!
Da bei austeilen der Büsche erfolgreich Minimierung betrieben wurde, und einige Häuser gar keine Bäume abbekamen, wie z.B. unser Wirt
K-W S. und Frank B. aus der V-Straße, hätten die Bäume doch gereicht! Das ehemalige Kirmesmädchen Christiane H. hatte noch am
Vorabend verkündet, das Sie einen Richtigen Maibaum möchte. Den bekam sie auch, sogar mit Aufstellservice. Aber beim Wettbewerb des
größten Maibaumes konnte der Rekord des Baums von Altburschen R. Gonso N. nicht eingestellt werden!
Auch die Sabotageversuche einiger alt Maibaumpflüger, am Kapellenfahrzeuggespann, konnten erfolgreich vom Alt-Kapellenfahrer Nils Z.
vereitelt werden. Der sich wie immer, vom ordnungsmäßen Zustand seines Fahrzeuges überzeugte (Mist nicht geklappt!).
Kleiner Tipp für die nächsten Burschen, man kann auch bei ehemaligen verheirateten Kirmesburschen Ständchen spielen, da diese auch als
verheiratete die Kirmes ausgerichtet haben. Außerdem gibt’s dafür auch Geld! Beim Amtsbruder Benno Z. versuchte sich Alt-Grillmeister
Schorni, LJ „nennt mich nicht Uwe“ B. als schlechtester Griller aller Zeiten, jedoch ist ihm dieses nicht ganz gelungen! Erster Platz in dieser
Disziplin: Heiko W. aus der K-Straße.
Am Abend heizte die Band „Sixpash“ den Feierwütigen und Vollsaufgeräten richtig ein, leider etwas zu kurz! Der dreifache Alt-Kirmesbursche
Andreas H. hatte beim Benno wohl zu viel vorgeglüht und musste schon nach einer Stunde die Heiligen Hallen der Kirmes verlassen. Der
Altbursche Rolf G. N. konnte mit beherztem eingreifen eine Schlägerei verhindern! Die Kontrollen an der Theke waren diesmal ziemlich
schlimm, hier wurde sogar ein 20-Jähriger nach dem Ausweis gefragt, damit er sein Bier bekam.
Am Sonntagmittag traf sich ein klägliches Häufchen der Kirmesjugend um anschließend zur allgemeinen Alkoholverdunstungsstunde (auch
Gottesdienst genannt) in das Refektorium zu marschieren. Nur wer hatte die Maibäume Rechts und Links an den Weg der Kirche gelegt?
Sollte damit die Kirche geschmückt werden? Im Anschluss begann der Kirmesumzug durchs Dorf mit dem Motto „Unser Dorf hat Zukunft“.
Skandal, die schwer arbeitenden Musiker der Blaskapelle sind während des Umzuges fast verdurstet, und bekamen nur etwas zu trinken
was so aussah wie Bier!
Heute Morgen ging es ein letztes Mal ins Zelt zum Frühschoppen vernichten. Jedoch musste ich feststellen, dass der Läufer gewechselt hatte,
und Alt-Läufer Timm (jetzt) Sch. das Amt übernommen hatte.
Am Mittag wurden die Mägen noch einmal mit Eisbein, Kassler, Sauerkraut und Kartoffelbrei verdichtet und auf das Freibier saufen
vorbereitet. Der Läuferstock konnte auch vom Stefan „Hansi“ H. nicht entwendet werden, da der Alt-Läufer Timm an dem Ding hing. Dennis
Sch. könnte nämlich erst zur späteren Stunde erscheinen.
Wie in den Jahren zuvor fand das Freibier saufen schon vor der Trauerfeier statt. Ich dachte den Leichenschmaus gibt’s hinterher?!
So das war die diesjährige Salatkirmes 2014 so grob.
Doch bevor wir Sie ins Loch werfen, wollen wir noch einmal beten:
Säufer unser, der Du trinkst an der Theke
Geheiligt werde dein Bierglas
Dein Bierfurz komme
Deine Bierfahne wehe
Wie im Bierzelt so auch hier
Unser Täglich AKE gib uns heute
Und vergib uns den Vollsuff
Wie auch wir vergeben unserer Leber
Und führe uns nicht in Versuchung eine Selters zu trinken
Sondern erlöse uns von dem Kater
Denn dein ist Suff und der Alkohol in Ewigkeit
Zum Schluss noch eins, die Kollekte dieser Trauerfeier ist im diesen Jahr wieder mal für den Verein „Das beim Eier klauen ums Leben
gekommene Huhn bestimmt“ damit es endlich mal wieder Eier klauen gibt!
Außerdem müssen wir nicht mehr sammeln für schönere Toilettenwagen, da unser neuer Festwirt dafür gesorgt hat!
Nur Gott und die Leber wissen, wieviel wir heute Abend noch vertragen, wo doch alles umsonst ist.
Aber scheiß drauf Kirmes ist nur einmal im Jahr!
Noch was, die Kirmesversammlung findet nachher im Zelt statt.